Wohnen

Wohnen ist keine Ware – ein Zuhause unabhängig vom Geldbeutel.

Ich werde mit Bauherren und Investoren noch konkreter und auf Augenhöhe verhandeln. Ich werde Bebauungspläne konkretisieren, damit große private Flächen (z.B. in Wohnanlagen) dennoch der Allgemeinheit mit zur Verfügung stehen. Ich strebe dabei in naher Zukunft die Zahl von 50% Sozialwohnungen als verbindlich an.

Wir werden wieder mehr Grundstücke für die Stadt kaufen als verkaufen. Wir stärken den öffentlichen, genossenschaftlichen und kooperativen Wohnungsbau sowie das Erbbaurecht und die Konzeptvergabe – effektive Möglichkeiten, Gentrifizierung, Mietpreissteigerungen und Wohnungsnot entgegenzutreten. Sport- und Freizeitflächen müssen gleichwertig mit Wohn- und Gewerbegebieten betrachtet werden.

Ich prüfe die rechtliche Möglichkeit, ein kommunales Bürgschaftsprogramm einzuführen. Damit übernimmt die Stadt eine Bürgschaft für Menschen, die mit ihrer Miete ihre eigene Wohnung zwar abzahlen können (Mietkauf), aber kein Eigenkapital haben, um der Bank eine Sicherheit zu bieten.

Die LWB wird zur Querfinanzierung des sozialen Wohnungsbaus mehr Wohnungen im Luxussegment anbieten, um die Gewinne aus diesem Markt nicht ausschließlich privaten Investoren zu überlassen. Diese Gewinne sollen stattdessen allen zugute kommen und zur Finanzierung des Sozialwohnungsbaus dienen. Wir prüfen, ob statt Sozialwohnungen mietpreisgebundene Wohnungen möglich sind.

Ich setze auf Wohnungen statt Hotels. Die Zweckentfremdung von Wohnraum insbesondere bei Ferienwohnungen lehne ich ab. Historische Gebäude müssen wir erhalten und die Kontrolle über die Nutzung öffentlicher historischer Gebäude (z.B. Stadtbad) nicht in private Hand abgeben. Um Leipzig schön zu halten, werden wir verbindliche Gestaltungsvorgaben für Bauten in historischer Umgebung vorsehen.
Die Öffnung alter Leipziger Flussläufe in ihrem natürlichen Bett ist nicht nur unter Klimagesichtspunkten, sondern auch zur Naherholung und für das Leipziger Stadtbild wünschenswert.

Die Bedarfsgrenzen für „Kosten der Unterkunft“ oder das Wohngeld zu erhöhen hilft nur kurzfristig, da damit nur die Gewinne der Vermieter subventioniert werden. Ich werde mich daher dafür einsetzen, hier andere Wege der Entlastung für Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger zu finden.

Enteignungen halte ich für kein probates Mittel, da sich die Zahl der Wohnungen dadurch nicht erhöht. Ich werde hier erst die Entwicklungen in Berlin abwarten, bevor ich Leipzig auf unsicheres juristisches Terrain führe und damit den Leipzigern schade.

Ich werde prüfen, ob mehr Notunterkünfte für Wohnungs- und Obdachlose sinnvoll sind und ob man die wegen der vormals steigenden Flüchtlingszahlen auf Jahre im Voraus angemieteten Unterkünfte dafür verwenden kann. Ebenfalls stehe ich für das Konzept „Housing First“, welches jedem Obdachlosen, der es wünscht, erst einmal ohne Bedingungen ein Dach über dem Kopf gibt, um dann weitere soziale Maßnahmen einzuleiten.