Stadtgrün und Klima

Ich strebe ein Stadtklima an, welches sich positiv auf die Gesundheit der Bewohner auswirkt. Dabei bringt es wenig, große Gruppen von Leipzigern gegeneinander auszuspielen. Ich will das hohe Konfliktpotenzial bei diesem Thema entschärfen und setze auf gemeinschaftliche Lösungen. Unser Energie- und Klimaschutzprogramm passen wir laufend an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse an, lassen Fachleute alle Maßnahmen koordinieren und binden sachkundige Vereine, Verbände und Institutionen mit ein.

In Sachen Klimaschutz setze ich auf eine Doppelstrategie: wir werden einerseits versuchen, klimaneutral zu werden, andererseits aber auch Maßnahmen zur Anpassung ans Klima durchzuführen. Wichtig ist, alle Beteiligten auch einzubinden und frühzeitig Unterstützung zu suchen – denn Klimaschutz ist eine gemeinsame Aufgabe aller und so wollen wir das auch angehen.

Der Energiebedarf unserer Stadt ist gestiegen, besonders der Stromverbrauch nimmt zu. Leipzig wird seinen gesamten Energiebedarf niemals ausschließlich auf dem Stadtgebiet und mit erneuerbaren Energien erzeugen können, da insbesondere auch der Platz für die Erzeugung innerhalb des Stadtgebiets begrenzt ist. Daher unterstützen wir die Leipziger Stadtwerke dabei, mit dem Leipziger Umland ein gemeinsames Energiekonzept zu erarbeiten. Dabei werde ich neben Fachfirmen auch Interessenverbände und Betroffene an den Tisch laden, um die beste Lösung zu finden.

Besonderes Augenmerk legen wir auf Kühlungseffekte in der Stadt. Solaranlagen wandeln einen Teil der einstrahlenden Sonnenenergie in Wärme um und erhitzen so die Luft. Außerdem werden durch zunehmende Bebauung die Frischluftschneisen weniger, die früher unsere Stadt kühlten. Daher setzen wir parallel auf Dach- und Fassadenbegrünung.

Zur weiteren Kühlung des Stadtklimas habe ich bereits als Stadtrat ein Brunnenkonzept auf den Weg gebracht, welches ich fortsetzen werde. Die Öffnung alter Leipziger Flussläufe in ihrem natürlichen Bett ist nicht nur unter Klimagesichtspunkten, sondern auch zur Naherholung und für das Leipziger Stadtbild wünschenswert.

Es ist wichtig, die Straßenzüge zu begrünen, dies ist aber nicht an allen Stellen möglich oder erwünscht. Ich werde daher parallel zum Straßenbaumprogramm ein Programm zur Begrünung unserer vielen Innenhöfe beginnen. Ein angenehmer Nebeneffekt: Innenhöfe werden so wieder zu Treffpunkten für die Nachbarschaft. Außerdem ist so das hohe Konfliktpotential „Straßenbäume gegen Parkplätze“ entschärft und ein Weg für eine gemeinschaftliche Lösung geöffnet.

Der Auwald ist als unsere „grüne Lunge“ ein unverzichtbarer Teil eines Klimaprogramms. Einerseits ist Waldpflege sehr wohl von Nutzen und es sind – da wir keinen absolut naturbelassenen Wald mehr haben – auch Eingriffe erforderlich, damit sich der Wald für seine Bewohner möglichst gut entwickelt. Andererseits müssen Eingriffe in Schutzgebiete eine absolute Ausnahme sein. Ich erkennen daher an, dass der aktuelle Forstwirtschaftsplan auf Kritik stößt und werde hier nacharbeiten. Der Auwald ist zu wichtig, als dass wir da nicht alle an einem Strang ziehen müssen.