(K)Eine Million

Nachlese

„Wir zahlen nicht für eure Party“ – Was vom (Katholiken)Tage übrig blieb

Eine Woche ist der 100. Katholikentag nun vorbei. Schauen wir doch also mal, welche der vom Aktionsbündnis „(K)Eine Million“ ins Feld geführten Kritikpunkte den Praxistest bestanden haben:

Trennung von Kirche und Staat

Randnotiz einer Meldung auf domradio.de: „Deutsche Katholikentage sind Treffen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen über mehrere Tage der Öffentlichkeit präsentiert.“ Also eine Marketingveranstaltung.

Wirtschaftlicher Mehrwert durch Übernachtungen

Die Katholikentags-Kampagne „Gast sucht Rast“, bei der zusätzlich zur städtischen Million noch kostenlose Privatquartiere gesucht wurden, scheiterte. Wie Leipziger Volkszeitung, MDR und Dresdner Morgenpost übereinstimmend berichteten, konnten erstmals in der über hundertjährigen Geschichte des Katholikentages nicht genug private Gratis-Betten gefunden werden.
Rein rechnerisch hätten von der ausbezahlten Million über 14.000 Besucher des Katholikentages bequem eine Nacht in einem Innenstadthotel nächtigen können. Außerdem wurden Gratis-Quartiere in 35 Leipziger Schulen durch die Stadt zur Verfügung gestellt und standen den Schülern als Lernort zwei Tage nicht zur Verfügung.

Eigenmittel

„Ich gehe davon aus, dass in beiden Kirchen ein Vermögen von rund 170 Milliarden Euro vorhanden ist.“ so Carsten Frerk, Buchautor und Kirchenkritiker.

Staatliche Co-Finanzierung

Eine Anfrage im Sächsischen Landtag hat unsere Recherchen bestätigt, nach denen fast fünf Millionen Euro aus staatlichen Geldern für den Katholikentag gezahlt werden. Das macht etwa die Hälfte des Gesamtbudgets für die Veranstaltung aus.

Verflechtungen der Stadtpolitik

„Seine Geschichte hat den Katholikentag nach Leipzig gebracht“ – na, jetzt wissen wir ja, wem wir den ganzen Schlamassel zu verdanken haben…

Über

Leipzigerin aus Leidenschaft. Verliebt in die Stadt. Mutter eines Zirkuskaters. Kennt die beste Eisdiele der Stadt.