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Historische Chance verspielt

Betonwüste für den Leuschnerplatz

In der heutigen Ratsversammlung verabschiedeten die Stadträte ein Bebauungskonzept für die Brachfläche zwischen Stadtbibliothek und Schillerpark, welches eine überdimensionierte Platzfläche vorsieht. Ute Elisabeth Gabelmann, Stadträtin der Piratenpartei, hatte bis zuletzt zusammen mit anderen Antragstellern für einen Erhalt der städtebaulich wichtigen Raumkanten gekämpft.

Dazu Gabelmann:

„Ich bin ehrlich beeindruckt, wie manche Stadtratskollegen und auch die Verantwortlichen in der Verwaltung derart beratungsresistent sein können. Für eine erneute breite Bürgerbeteiligung und für einen Umbau des Leuschnerplatzes zu einem vollwertigen Stadtviertel hatten sich zuletzt alle namhaften Architektenverbände, dazu noch Experten wie der Ökolöwe und das Bündnis „Stadt für alle“ ausgesprochen. Natürlich muß man nicht auf Fachleute hören, muß dann aber auch mit den unumkehrbaren Folgen leben.“

Der Königsplatz, nach dem Krieg als Wilhelm-Leuschner-Platz bezeichnet, ist die letzte große Brachfläche in der Leipziger Innenstadt und Gegenstand von Investoren-Interessen. Obwohl die früher reichlich bebaute Fläche Platz für günstigen Wohnraum bietet und sich die Grundstücke in städtischer Hand befinden, sollen sie an Investoren verkauft werden.

Gabelmann kommentiert:

„Weil also ein Investor seine Markthalle in erster Reihe statt mitten im Quartier sehen will, verzichten wir auf ein ganzes Gebäude, in dessen 70 Wohnungen sehr viele Menschen ein neues bezahlbares Zuhause hätten finden können. In einer wachsenden Stadt, die schon bald Wohnungsmangel leiden wird, ein unverzeihlicher Fehler.“