Anträge Aus dem Leben einer Stadtpolitikerin

Aus dem Leben einer Stadträtin – heute: die Stadträtin bekommt ohne Beschluß einen Antrag umgesetzt

Zugegeben: ich war sehr überrascht, als ich gegen 15 Uhr von einem wohlmeinenden Menschen aus der Stadtverwaltung die Nachricht erhielt, daß heute Mittag ein GPS-Referenzpunkt in Leipzig eingeweiht wurde.

Aufmerksame Verfolger meiner politischen Tätigkeit wissen, daß ich die Einrichtung eines solchen bereits im Dezember 2015 beantragt hatte(*). Daß dieser Antrag bis heute nicht beschieden ist, liegt daran, daß dieser ein Änderungsantrag zu einem bereits bestehenden Hauptantrag der CDU-Fraktion war, der sich mit der Verankerung von QR-Codes im Stadtbild beschäftigt.

Solange der Hauptantrag nicht beschlußfähig ist, dümpelt natürlich auch mein Änderungsantrag vor sich hin. Dennoch ist natürlich recht offensichtlich, daß durch meinen Impuls die Idee in die Stadtverwaltung kam und nun auch in einer angemessenen Zeit umgesetzt wurde.

Ich bin nicht böse darum, wenn man Ideen auch ohne Brief, Siegel und Stadtratsbeschluß einfach aufgreift und umsetzt – genau dazu sind sie ja da. Was mich aber schon ein bißchen stört: den Urheber der Idee weder einzuladen noch anderweitig mit einzubinden, zum Beispiel in dem man überhaupt einmal Bescheid sagt, daß man dessen Idee jetzt aufgreift und umsetzt.

Die Sache mit dem Copy – Remix – Share, die Piraten so lieben, bedeutet nämlich auch das: Credits an den Urheber.


Zum Weiterlesen:
Bericht der Leipziger Volkszeitung
Bericht der Leipziger Internet-Zeitung

(*) Der Antrag wird als Änderungsantrag im Blog zeitlich zur Abstimmung des Hauptantrages eingeordnet. Daher ist dieser chronologisch nach diesem Blogbeitrag erschienen.

Über

Leipzigerin aus Leidenschaft. Verliebt in die Stadt. Mutter eines Zirkuskaters. Kennt die beste Eisdiele der Stadt.